Frühsommer 2020

Als Familie E. mich anrief, hatte sie seit einem Jahr in ihrem neugebauten Eigenheim gelebt. Der Garten bestand aus drei schönen Bäumen und einem gepflegten Rasen - 'damit erstmal was da ist und es nicht mehr nach Baustelle aussieht'. 

Doch ihre Vision vom Garten sah anders aus. Gemütlich, etwas geschützt, nicht ganz so flach, mit geheimen Orten zum Verstecken und Spielen für die Kinder und Natursteinmauern, die an die englischen Heimat erinnern. Ein breites Band aus einheimischen Wildsträuchern war auch als Ausgleichspflanzung vorgesehen. 

Vom Golfrasen zum Hummelparadies

Der Schnitt des Grundstücks ergab einen großen Vorgarten im Süden, einsehbar von allen Seiten. Anstelle von schnellwachsenden Hecken und ökologisch totem Rasen sollte hier ein Paradies für Insekten und Kleintiere entstehen - ein Raum für das Leben. Sonnenliebende Stauden und Gräser in warmem Gelb, tiefen Violett und leuchtendem Rot - alles Farben, die von Hummeln und Bienen besondes gut angeflogen werden.

Klimasicher, pflegeleicht und wassersparsam

Wichtig war der Familie, dass der Garten pflegeleicht ist - und auch für beginnende Gärtner unterhaltbar. Sobald die jungen Pflanzen angewachsen waren und einen Großteil des Gartenbodens bedeckten, hatte Unkraut kaum noch eine Chance. Dann waren auch die Stauden und Sträucher auch tief genug gewurzelt, um sich selber mit Wasser aus der Erde zu versorgen. Eine Schicht aus hellem Kies reflektiert zusätzlich die Sonne, vermindert die Verdunstung an der Erdoberfläche  und hält so den Boden kühl und feucht.

Das besondere an der Pflanzenauswahl: Alle Stauden und Gräser können im Herbst stehen gelassen werden. Insekten können in den trockenen hohlen Halmen ihre Eier ablegen oder zwischen den trockenen Blättern vor Frost und Schnee geschützt überwintern. Gut sieht der Garten das ganze Jahr lang aus.